Gestreute Tumorzellen lassen sich im Schlaf töten

Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist das Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor der Frau. Zwar haben Mediziner inzwischen ein größeres Arsenal im Kampf gegen die Krankheit. Ein Problem aber bleibt bestehen: Nach dem ersten Auftreten des Tumors in der Brust können sich Krebszellen unbemerkt in anderen Organen ansiedeln – etwa in Lunge, Leber oder Wirbelsäule.

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Neues Medikament verlängert Überleben bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Für Patientinnen mit fortgeschrittenem HER2-negativem Brustkrebs steht mit dem zielgerichteten Wirkstoff Ribociclib eine neue Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Er gehört zur Gruppe der sogenannten Cdk4/6-Hemmer und ist gegen spezielle biologische Merkmale (zyklinabhängige Kinasen CDK, engl. cykline dependent kinase) gerichtet, welche eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und somit beim Tumorwachstum spielen.

MedikamenteIm Rahmen der klinischen Studie MONALEESA-2 wurde nun die Wirksamkeit von Ribociclib kombiniert mit dem Aromatasehemmer Letrozol bei Patientinnen mit HER2-negativen, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium getestet. Die insgesamt 668 Studienteilnehmerinnen hatten die Menopause bereits erreicht und vormals keine systemische Therapie zur Behandlung des Brusttumors erhalten. Von den in die Studie eingeschlossenen Patientinnen wurden 227 (34 %) der Ribociclib-Gruppe zugeteilt, wovon 114 den Wirkstoff Ribociclib (600 mg pro Tag) plus Letrozol (2,5 mg pro Tag) verabreicht bekamen. Die anderen 113 Patientinnen dieser Gruppe wurden mit einem Scheinmedikament plus Letrazol (2,5 mg pro Tag) behandelt. Die Behandlung erfolgte bis zum Krankheitsfortgang, Tod oder bis nicht behandelbare Nebenwirkungen auftraten. Zur Auswertung der Wirksamkeit wurde das krankheitsfreie Überleben, also die Zeitspanne zwischen Behandlung und Fortschreiten der Erkrankung, der Patientinnen sowie das Therapieansprechen und die Unbedenklichkeit untersucht.

MedikamenteDie Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Behandlung mit Ribociclib und Letrazol zu einer deutlichen Verzögerung des Krankheitsfortgangs führte. Bei den mit dem Scheinmedikament behandelten Patientinnen betrug das krankheitsfreie Überleben im Mittel 16 Monate. Die mit Ribociclib behandelten Patientinnen konnten auch über die Dauer der Studie hinaus vom Therapieerfolg profitieren. Die am häufigsten auftretenden mäßigen bis starken Nebenwirkungen waren Neutropenie (Mangel an speziellen weißen Blutkörperchen) und Leukopenie (Mangel an weißen Blutzellen). In einigen Fällen musste die Dosierung des Wirkstoffs reduziert werden.

Experten schlussfolgerten aus diesen Ergebnissen, dass die Behandlung mit Ribociclib plus Letrazol von den Patientinnen mit HER2-negativem, Hormon-sensiblem Brustkrebs gut vertragen wurde und zu einem deutlichen Überlebensvorteil im fortgeschrittenen Stadium führte.

Quelle: beilit.de